
Wie funktioniert Wasserkraft?
In Wasserkraftanlagen wird die potentielle Energie des Wassers nutzbar gemacht. Grundlage der Wasserkraft ist der hydrologische Kreislauf, durch den das Wasser mittels Verdunstung, Wind und Regen in eine Hochlage gebracht wird, aus der es dann abfließt. Motor des globalen Wasserkreislaufs ist die Sonne. Damit zählt auch die Wasserkraft zu den erneuerbaren Energiequellen. Die Strömungsenergie des Wassers wird über Wasserkraftmaschinen nutzbar gemacht. Dabei fließt das Wasser auf eine Wasserturbine oder ein Wasserad, wodurch dieses in eine Drehbewegung versetzt wird. Diese Bewegung wird über ein Getriebe an die Welle eines Generators weitergeleitet. Der Generator wandelt die mechanische Energie in elektrischen Strom um.Etwa 18% der weltweit erzeugten Energie stammen aus der Wasserkraft, welche die einzige erneuerbare Energiequelle darstellt, die einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung der Erdbevölkerung leistet. Die anderen Energieformen, wie Sonne, Wind oder Biomasse, tragen zusammen nur etwa 2% bei.
In Österreich hat die Elektrizitätserzeugung aus Wasserkraft eine lange Tradition. Insgesamt deckt die Wasserkraft etwa zwei Drittel der heimischen Stromproduktion ab, der Anteil am Gesamtenergieeinsatz liegt bei rund 12%. Die Wasserkraft ist damit die wichtigste Energiequelle Österreichs.
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Vor- und Nachteile von Wasserkraftwerken
Die Vorteile der Wasserkraftnutzung sind ihre Erneuerbarkeit und CO2-Neutralität, die Verbauung von Flüssen geht aber oft mit hohen ökologischen Verlusten einher. Heute können nur mehr 20% der österreichischen Fließgewässer als naturnah bezeichnet werden. Gerade die naturnahen Gewässer stellen aber kostbare Lebensräume für viele Arten, die zu Wasser und/oder zu Lande heimisch sind, dar. Diese Lebensräume gilt es trotz aller Begehrlichkeiten und Notwendigkeiten der Elektrizitätsversorgung zu bewahren. Das bedeutet, dass bei jedem neuen (Wasser)Kraftwerkstandort abgewogen werden muss, ob die Verbauung vielleicht einzigartiger Naturgebiete tatsächlich durch eine klimaschonende Stromerzeugung gerechtfertigt ist oder ob es nicht natur- und klimaschonende Alternativen dazu gäbe, wie z.B. Effizienzsteigerungen bestehender Kraftwerksanlagen oder Energieeinsparmaßnahmen. 'Wasserkraft ist eine erneuerbare Energiequelle - Natur und Landschaft sind allerdings nicht erneuerbar'.Quelle:
Braun, HerbertEnergiewirtschaft
Skriptum zur Lehrveranstaltung: "Energiewirtschaft" an der Universität für Bodenkultur, Wien
Das Skriptum gibt grundlegende Einblicke über Fakten und Zusammenhänge in der Energiewirtschaft. Weiters werden Methoden zur Beurteilung von Prozessen der Energiewirtschaft vorgestellt.
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Fachliteratur

