
Es nahmen 60 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aus den vier großen Einzugsgebieten, die in der Schweiz ihren Ursprung nehmen, dem Rhein, der Rhone, dem Po und der Donau, am Parlament teil.
Diese Initiative gestattet den Jugendlichen, sich über einen demokratischen Prozess in die Arbeiten zum Schutz des gemeinsamen Gutes Wasser und einer nachhaltigen wie auch solidarischen Wasserwirtschaft einzubinden.
Im Rahmen einer demokratischen Debatte in nach den Einzugsgebieten strukturierten Ausschüssen war das Ziel des Parlamentes, die Jugendlichen für die Unter- Oberliegerproblematik zu sensibilisieren und lokale Aktionen zur Verbesserung der Wasserwirtschaft in den Einzugsgebieten auszuarbeiten.
Die vier großen europäischen Einzugsgebiete wurden durch acht Länder, aufgeteilt in 13 Delegationen, repräsentiert: Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Frankreich, Italien, Niederlande, Rumänien, Schweiz.
Die österreichische Delegation bestand aus drei SchülerInnen der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft in Yspertal.
Das FORUM Umweltbildung fragte bei der österreichischen Begleit-Lehrerin nach, was die Teilnahme den SchülerInnen gebracht habe und ob diese länger andauernde Effekte zeigte: Frau Mag. Martina Schmidthaler:
„Die drei SchülerInnen hatten sich freiwillig gemeldet, obwohl parallel ein starkes ‚Konkurenz-Programm‘, nämlich der Schulball, stattfand. Sie haben die Entscheidung aber nicht bereut. Da unsere Schule einen Öko-Schwerpunkt hat, hatten unsere SchülerInnen einen „Start-Vorteil“ und konnten ihre Kompetenzen selbstbewusst einbringen. Mindestens ebenso wichtig war ihnen jedoch das Lernen über demokratische Strukturen auf einer internationalen Ebene. Sie zeigten sich nachdenklich, welch unterschiedliche Fragestellungen, Probleme und Ausgangslagen SchülerInnen aus anderen Donau-Anrainerstaaten, z.B. Rumänien und Bulgarien, formuliert haben und die sich zunächst von ‚unserer Jahrhundert-Flut‘ wenig beeindrucken ließen.Der Austausch zu einem Thema mit sehr unterschiedlichen Perspektiven war ein ziemlicher Lernprozess, so auch die gemeinsame Verabschiedung von Richtlinien, die vor dem Hintergrund solch unterschiedlicher Situationen dann notgedrungen doch recht allgemein bleiben mussten, dabei haben sie viel über Konsensbildung und internationale Zusammenarbeit gelernt.
Auch zurück zu Hause hat die Teilnahme am Wasser-Jugendparlament bleibende Effekte gezeigt: Die SchülerInnen verstehen sich immer noch als „Wasser Gesandte“ und bleiben am Thema dran, z.B. haben sie ein Semester-Projekt für die ersten Klassen initiiert und halfen auch dabei. Ich kann die Teilnahme empfehlen.“